Habe die Ehre: Auf den Spuren Mozarts durch die Stadt Salzburg!
24.11.2025
Allgemein, Mozarts Welt entdecken

24.11.2025
Allgemein, Mozarts Welt entdecken

Salzburg ist Mozart und Musik pur! Der junge Wolfgang Amadeus Mozart fühlte sich in seiner Heimatstadt jedoch nicht wohl und rebellierte gegen das strenge Protokoll des fürsterzbischöflichen Hofs. Heute wird sein großes und kostbares Erbe gewürdigt und kann mit allen Sinnen erlebt werden.
„sie müssen mir doch selbst gestehen, daß in Salzburg – wenigstens für mich – um keinen kreutzer unterhaltung ist; mit vielen will ich nicht umgehen. – und den meisten anderen – bin ich zu schlecht. Für mein talent keine aufmunterung!“ So und ähnlich lauteten die Klagen von Wolfgang Amadeus Mozart: Zahlreiche Briefe an den Vater waren gefüllt mit Vorwürfen, Zweifeln und Verachtung für seine Heimatstadt. Der junge Rebell, der sich seines Talents ganz und gar bewusst war, fühlte sich am fürsterzbischöflichen Hofe weder gesehen noch gewürdigt oder gar gerechtfertigt entlohnt. Doch es half alles nichts: Nachdem Mozart mit 23 Jahren hier seinen Dienst als Domorganist angetreten hatte, war er Teil der Dienerschaft wie jeder andere Lakaie auch. 1781 verließ er Salzburg endgültig und ging nach Wien, wo er zehn Jahre später 35-jährig verstarb.
Das große Mozart-Denkmal am Mozartplatz

Der Mozart-Kult in Salzburg begann erst viele Jahrzehnte nach dem Ableben des Komponisten. Anlässlich seines 50. Todestages im Jahr 1841 hätte auf Bestreben des Salzburger Museumsvereins das Denkmal am heutigen Mozartplatz aufgestellt werden sollen. Doch beim Ausheben des Fundaments fanden sich römische Mosaike im Boden, was das ganze Vorhaben um ein Jahr verzögerte. So wurde die imposante Statue – gefertigt von Ludwig Schwanthaler und Johann Baptist Stiglmaier in München – erst 1842 unter Beisein von Mozarts Söhnen feierlich enthüllt. Mozarts Witwe Constanze war zwischenzeitlich verstorben. Für die Salzburger Bevölkerung stellte die Statue ein einziges Ärgernis dar. Für den nicht besonders hoch geschätzten Mozart wurde nämlich der Michaelsbrunnen abgebaut, der dem Stadtheiligen geweiht war. Sogar ein Schmähgedicht ließen die Salzburger verfassen, in dem Mozart als „Spielmann“ und „Schnapstrinker“ bezeichnet wurde. Heute ist die Heroenstatue, die so gar nichts mit dem Aussehen des wahren Mozarts zu tun hat, eine der beliebtesten Pilgerstätten für Fans.
Mozarts Geburtshaus und Wohnhaus



Ebenfalls zu den Mozart’schen Pflichtadressen in Salzburg zählen das Geburtshaus in der Getreidegasse 9, wo die Familie 26 Jahre lang lebte, und Mozarts Wohnhaus am Makartplatz 8, in das 1773 übersiedelt wurde. Bereits 1889 errichtete die Internationale Stiftung Mozarteum ein Museum in Mozarts Geburtshaus. Nirgendwo kommt man dem jungen Genie besser auf die Spur als hier: Seine Aura scheint sich zu einer schier greifbaren Atmosphäre zu verdichten. Die originalen Räume mit dem Geburtszimmer sind unaufgeregt, schlicht und von architektonischer Ursprünglichkeit. Zu den Besonderheiten in Mozarts Wohnhaus zählt das Zauberflötenhäuschen, das einst in Wien stand: Überlieferungen zufolge soll Mozarts Textdichter und Freimaurer-Bruder Emanuel Schikaneder den Komponisten hierin festgehalten haben, um die fristgerechte Fertigstellung der Zauberflöte zu sichern. Beide Museen gehören zur Internationalen Stiftung Mozarteum, die im Jahr 1880 von Constanze Mozart gegründet wurde. Die Einrichtung hat es sich zur Aufgabe gemacht, Mozarts Erbe in den Bereichen Konzerte, Wissenschaft und Museen zu bewahren und zugänglich zu machen.
Statuen am Kapuzinerberg und im Foyer des Großen Saals


Neben der Mozart-Statue mitten in der Altstadt gibt es noch drei weitere Denkmäler, die dem großen Komponisten gewidmet sind. Da ist einmal die Mozart-Büste auf dem Kapuzinerberg. Sie wurde 1877 zum „1. Musikfest in Salzburg“ errichtet. Das Fest wurde zu Ehren Mozarts abgehalten und dazu spielten erstmals die Wiener Philharmoniker außerhalb Wiens – mit hochoffizieller Genehmigung des Kaisers. Auch das Zauberflötenhäuschen stand von 1877 bis 1955 am Kapuzinerberg: Dieser war der Salzburger Bevölkerung und den Sommerfrischlern bis 1938 übrigens nur gegen eine Eintrittsgebühr zugänglich. Das Mozart-Denkmal befindet sich direkt am Wächterhäuschen, in dem früher die Mautstation untergebracht war.
Unweit vom Kapuzinerberg findet sich im Foyer zum Großen Saal des Mozarteums in der Schwarzstraße 38 eine weitere Mozart-Statue. Die Plastik aus Bronze entstand um 1916 und stellt „Mozart als Apollo“ mit Lyra dar. Sie stammt von dem Wiener Bildhauer Edmund von Hellmer. Dessen berühmtestes Werk ist das Johann-Strauß-Denkmal, das 1921 in Wien enthüllt wurde.
Die berühmte Lüpertz-Skulptur
Das dritte Denkmal, das Wolfgang Amadeus Mozart gewidmet ist, ist ein zeitgenössisches Werk des deutschen Künstlers Markus Lüpertz. Dieser ließ sich von zahlreichen Kunstwerken inspirieren. Anlehnungen etwa gibt es an die Bronzestatue von Edmund von Hellmer: Kopf und Perücke erinnern an „Mozart als Apollo“. Die Pose der Beine „Standbein/Spielbein“ sowie die rechtwinkelige Haltung des rechten Arms wiederum verweisen auf den „Jüngling vom Magdalensberg“: Die einzig bekannte antike Bronzestatue im Ostalpenraum befand sich lange in Salzburg und hat für die Historie der Stadt eine große Bedeutung. Die durchaus weiblichen Züge könnten auf die „Venus von Willendorf“ verweisen.
Markus Lüpertz Skulptur „Mozart – eine Hommage“ sorgte bei ihrer Errichtung 2005 übrigens für ähnlich viel Wirbel wie das Mozart-Denkmal 1842. Es gab zahlreiche Protestaktionen. Heute hat man sich daran gewöhnt: Die Skulptur am Ursulinenplatz vor der Markuskirche ist Teil des einzigartigen „Walk of Modern Art“ der Salzburg Foundation. 2013 gingen die Installationen der 13 hochrangigen Künstlerinnen und Künstler in den Bestand der internationalen Sammlung Würth über und stehen der Stadt Salzburg als Dauerleihgabe zur Verfügung.
>> Walk of Modern Art (Markusplatz)
Dom und DomQuartier


Und zu guter Letzt sind es natürlich die großen Sehenswürdigkeiten in der Salzburger Altstadt, die untrennbar mit Wolfgang Amadeus Mozart verknüpft sind: So etwa der Dom, wo das Neugeborene nur einen Tag nach seiner Geburt getauft wurde, und wo Mozart später als Organist tätig war. Und die Prunkräume der Alten Residenz, wo der kleine Mozart schon im Alter von sechs Jahren vor Publikum spielen durfte. Noch heute erinnern die Nachmittagskonzerte „Date mit Mozart“ an diese frühe Zeit des großen Komponisten.