Beruf? Berufung! Wolfgang Amadeus Mozart liebte die Musik und seine Arbeit

24.11.2025
Allgemein, Mozarts Welt entdecken

Notenblatt

War Wolfgang Amadeus Mozart ein Workaholic? Bestimmt! Nicht anders ist das umfassende und großartige Werk zu erklären, das er in gut dreißig Jahren schuf. Litt er an Burnout? Darüber lässt sich nur spekulieren. Klar ist, er liebte seinen Beruf und ging dabei auch über Grenzen.

Man kann es gleich vorausschicken: Remote zu arbeiten ist keine Erfindung des 21. Jahrhunderts. Ganz und gar nicht. Wolfgang Amadeus Mozart war ein Meister des Remote-Arbeitens. Er komponierte auf Reisen, in der Kutsche, an fremden Orten und eigentlich immer da, wo ihn der Genius heimsuchte. Und das tat dieser scheinbar ununterbrochen. Die äußeren Umstände konnten variieren, wichtig für Mozart war nur ein Instrument, um gut arbeiten zu können. Ohne dem wurde er schnell unruhig.

Ein riesiges Arbeitspensum in rasantem Tempo

verblasstest Notenblatt, davor ist Mozart abgebildet

Das Klavierspiel erlernte der kleine Mozart als dreijähriger Knirps, seine allerersten Kompositionen verfasste er mit fünf Jahren: dies waren das Andante in C KV 1a und das Allegro in C KV 1b für Klavier. Das Komponieren fiel Mozart überaus leicht und er tat es mit überraschender Geschwindigkeit: Nur so ist die Menge an Kompositionen zu erklären, die Mozart bis zu seinem frühen Tod schuf. Wie schnell er arbeiten konnte, verdeutlicht die Komposition seiner vorletzten Oper La clemenza di Tito: Sie entstand in nur sechs Wochen und war – wie fast alle Arbeiten Mozarts – ein Auftragswerk. Von seiner Frau Constanze ist zudem die Anekdote überliefert, dass Mozart die Ouvertüre zu Don Giovanni in nur einer einzigen Nacht komponiert haben soll. Auch das erscheint realistisch.

Mühsal für ein großes Werk

626 Kompositionen listete Ludwig Ritter von Köchel in dem nach ihm benannten Köchel-Verzeichnis, abgekürzt „KV“, im Jahr 1862 auf. Mittlerweile wurde diese Liste ergänzt, weil neue Stücke gefunden oder auch Fragmente ergänzt wurden. Der große Albert Einstein etwa gab die dritte Auflage des Köchel-Verzeichnisses heraus, die Neuausgabe aus dem Jahr 2024 umfasst bereits 950 Einträge. Dass Wolfgang Amadeus Mozart das Komponieren leichtfiel, ist unbestritten, doch das ist nur die halbe Wahrheit: Auch das große Genie tat sich manchmal schwer und brauchte mehrere Anläufe, um ein Werk fertigzustellen und es final auszuarbeiten. Er selbst schrieb von „langer und mühevoller Arbeit“, die ihm dieser Prozess abrang.

Überarbeitet, müde und ausgebrannt

Wolfgang Amadeus Mozart war sich seines Ausnahmetalents bewusst, war aber auch überaus fleißig: Sein Arbeitstag begann um 6 Uhr früh und endete manchmal erst um 1 Uhr nachts. Zu seinen Auftraggebern zählte der Adel, die Kirche, fürsterzbischöfliche und kaiserliche Höfe. Und so war auch sein Lebensstil gehoben und luxuriös: Mozart verkehrte in besten Wiener Kreisen, leistete sich ein eigenes Pferd, liebte das Glücksspiel, die Zerstreuung und den Alkohol. All das musste finanziert werden, wobei das Geld ohnehin nie reichte. In den letzten Monaten vor seinem Tod komponierte er fünf umfangreiche Werke und arbeitete wie ein Besessener. Körper, Geist und Herz waren geschwächt und letztendlich führte wohl ein schweres rheumatisches Entzündungsfieber im Dezember 1791 zu seinem Tod. Sein letztes Werk – das Requiem – musste posthum von seinem Schüler Franz Xaver Süßmayr vollendet werden: die Vorauszahlung hatte Mozart schon zu Lebzeiten ausgegeben.