Gemälde von Familie Mozart
©Adobe Stock

Willkommen in Mozarts Welt – Auf den Spuren des musikalischen Genies

Mit gebührlichem Respekt und geneigter Erlaubnis: Das sind die Mozarts!

Er zählt zu den berühmtesten Komponisten aller Zeiten: Wolfgang Amadeus Mozart. Geboren am 28. Jänner 1756 in der Getreidegasse Nr. 9 in der Fürstenstadt Salzburg, wuchs er in einer bürgerlichen Familie auf und wurde später selbst Vater von zwei Söhnen. Doch von Anfang an…!

Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theopilus – ein wahrlich klingender Name für einen neugeborenen Buben, der später als eines der größten Wunderkinder in die Musikgeschichte eingehen sollte. Die Nachwelt kennt ihn ausschließlich als den berühmten Wolfgang Amadeus Mozart. Doch woher der Name? Nun, er selbst nannte sich ab dem Jahr 1777 Wolfgang Amadé, ist der griechische Name Theophilus doch gleichbedeutend mit dem lateinischen Amadeus.

Abbildung eines von Mozart verfassten Musikwerkes
©Adobe Stock

Habe die Ehre: Auf den Spuren Mozarts durch die Stadt Salzburg!

Salzburg ist Mozart und Musik pur! Der junge Wolfgang Amadeus Mozart fühlte sich in seiner Heimatstadt jedoch nicht wohl und rebellierte gegen das strenge Protokoll des fürsterzbischöflichen Hofs. Heute wird sein großes und kostbares Erbe gewürdigt und kann mit allen Sinnen erlebt werden.

„sie müssen mir doch selbst gestehen, daß in Salzburg – wenigstens für mich – um keinen kreutzer unterhaltung ist; mit vielen will ich nicht umgehen. – und den meisten anderen – bin ich zu schlecht. Für mein talent keine aufmunterung!“ So und ähnlich lauteten die Klagen von Wolfgang Amadeus Mozart: Zahlreiche Briefe an den Vater waren gefüllt mit Vorwürfen, Zweifeln und Verachtung für seine Heimatstadt. Der junge Rebell, der sich seines Talents ganz und gar bewusst war, fühlte sich am fürsterzbischöflichen Hofe weder gesehen noch gewürdigt oder gar gerechtfertigt entlohnt. Doch es half alles nichts: Nachdem Mozart mit 23 Jahren hier seinen Dienst als Domorganist angetreten hatte, war er Teil der Dienerschaft wie jeder andere Lakaie auch. 1781 verließ er Salzburg endgültig und ging nach Wien, wo er zehn Jahre später 35-jährig verstarb.

©Tourismus Salzburg

Adieu und gehaben Sie sich wohl: Familie Mozart auf Reisen!

Sind Reisen für uns heute gleichbedeutend mit Urlaub und Erholung, galten diese Vorstellungen nicht für das 18. Jahrhundert. Wolfgang Amadeus Mozart war fast ein Drittel seines Lebens auf Reisen: Nicht, weil er das Unterwegssein so genoss, sondern weil die Umstände es erforderten.

Heutzutage ist es recht einfach zu erfahren, was auf der Welt los ist. Ein Blick aufs Handy genügt, um die wichtigsten News abzurufen: Wer stürmt die Charts? Wie heißt der neueste Hit von Taylor Swift? Wo tourt Benson Boone? Derlei Informationen konnten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert nur kursieren, wenn man selbst dafür Sorge trug. Die Reisen der Familie Mozart entsprachen genau dem, was Influencer heute tun: Sich selbst und ihr Tun bekanntmachen. Man musste sich zeigen, und das hieß ganz klar: auf Reisen gehen, ob man wollte oder nicht!

alte Ansicht von Mozarts Geburtshaus
©Adobe Stock

Liebstes bestes Weibchen: Wolfgang Amadeus Mozart und die Frauen

Gesellschaftliche Erwartungen waren nicht Mozarts Sache. Und auch mit der Moral hielt der Komponist es nicht allzu streng. War er ein Kinder seiner Zeit? Ganz bestimmt! Aber auch ein Mann, der einfach Lust am Leben hatte.

„Liebstes bestes Weibchen“ – mit diesen Worten eröffnet Wolfgang Amadeus Mozart seine Briefe an Constanze. Aus jeder Zeile an seine Ehefrau spricht Sehnsucht, Fürsorge und Liebe, aber auch der unverkennbare Humor des Komponisten. So wünscht er „Stanzerl“, wie er sie zärtlich nennt, „dass sie nicht über die Schwelle im nächsten Zimmer falle“, sie der „Frühlingsluft nicht traue“ und doch „ausführlicher in ihren Briefen“ werde. Neun Jahre dauert die Ehe der beiden bis zum frühen Tod Mozarts, oftmals waren sie durch lange Reisen getrennt. Und obwohl Constanze Weber nicht Mozarts erste Wahl war, sondern vielmehr deren ältere Schwester Aloisia, lassen die Überlieferungen den Rückschluss zu, dass die beiden überaus glücklich miteinander waren. Geheiratet wurde im Sommer 1782, noch bevor die offizielle Zustimmung des Vaters aus Salzburg in Wien eingetroffen war. Typisch Mozart, mag man denken! Wolfgang Amadeus Mozart war 26 Jahre, Constanze erst 20 Jahre jung. Sie stammte aus einer gut bürgerlichen Familie, war musikalisch gebildet und das perfekte Pendant zu ihrem nicht ganz einfachen Ehemann. Beide liebten die Musik und die Gesellschaft: Sie sollen sogar des Öfteren gemeinsam für Gäste gesungen haben.

Abbildung eines alten Briefs
©Adobe Stock

Einer, der sich nichts schiss: der Mozart, wie er leibte und lebte!

Wolfgang Amadeus Mozart gilt als Genie. Ihn im Nachhinein zu verehren, ist einfach, aber gewiss würden wir ihn noch heute als einen radikal unangepassten Zeitgenossen betrachten: einer, der sich auflehnt, die Autorität in Frage stellt und eigene Weg geht. Ob wir ihn mögen würden? Schwierig!

Roter Rock, weiße Weste, gepuderte Perücke: So kennen wir Wolfgang Amadeus Mozart von seinem berühmtesten Portrait, das so oft reproduziert wurde wie kein zweites. Tatsächlich entstand dieses Ölbild erst 28 Jahre nach seinem Tod. Es stammt von der österreichischen Malerin Barbara Krafft, die das Gemälde nach Vorgaben von Mozarts Schwester Nannerl und in Anlehnung an das große Familienportrait anfertigte, das den 24-jährigen Wolfgang mit Vater und Schwester zeigt. Die letzte noch zu Lebzeiten angefertigte und authentische Zeichnung von Mozart entstand 1789 in Dresden. Beide Bilder offenbaren: Wolfgang Amadeus Mozart war kein attraktiver und gutaussehender Mann im herkömmlichen Sinne. In jungen Jahren war er eher dünn und schmal und mit einer Körpergröße von rund 1,50 Meter recht klein, wohingegen sein Kopf immer wieder als überdurchschnittlich groß und rund beschrieben wird. Sein Teint soll gelblich-blass gewesen sein, die Haut von Pockennarben übersät. Die langen Reisen während seiner Kindheit, schwere Erkrankungen wie die Blattern, aber auch Überarbeitung sowie eventuelle Mangelernährung haben wohl dazu geführt, dass der Körper des jungen Mannes früh in Mitleidenschaft gezogen wurde und sein Aussehen bestimmte. In späteren Jahren soll Mozart eher aufgedunsen gewesen sein; sein dunkelblondes Haar war aber bis zuletzt dicht und sein großer Stolz.

Mozart Portrait, gemalt von Barbara Krafft

Beruf? Berufung! Wolfgang Amadeus Mozart liebte die Musik und seine Arbeit

War Wolfgang Amadeus Mozart ein Workaholic? Bestimmt! Nicht anders ist das umfassende und großartige Werk zu erklären, das er in gut dreißig Jahren schuf. Litt er an Burnout? Darüber lässt sich nur spekulieren. Klar ist, er liebte seinen Beruf und ging dabei auch über Grenzen.

Man kann es gleich vorausschicken: Remote zu arbeiten ist keine Erfindung des 21. Jahrhunderts. Ganz und gar nicht. Wolfgang Amadeus Mozart war ein Meister des Remote-Arbeitens. Er komponierte auf Reisen, in der Kutsche, an fremden Orten und eigentlich immer da, wo ihn der Genius heimsuchte. Und das tat dieser scheinbar ununterbrochen. Die äußeren Umstände konnten variieren, wichtig für Mozart war nur ein Instrument, um gut arbeiten zu können. Ohne dem wurde er schnell unruhig.

Notenblatt
©Adobe Stock

Muscherlsuppe, Kapaun und Fruchteis: Mozart war kein Kostverächter!

Ungewöhnlich vielfältig und abwechslungsreich erscheint uns der Speiseplan der Mozarts heute: Gegessen wurde, was die Saison und die Händler hergaben. Auf Reisen probierte man exotische Spezialitäten und sehnte sich dann doch wieder nach dem Altbekannten von zuhause.

Hühnersuppe, Leberknöderl und eingemachtes Kalbsfleisch: Im Hause Mozart oblag es der Mutter Anna Maria, gemeinsam mit einer Dienstmagd, den Haushalt in Schuss zu halten und das tägliche Mahl auf den Tisch zu bringen. Was gekocht wurde, hing mehr vom Angebot der Händler ab als von den Gelüsten oder Wünschen einzelner Familienmitglieder. Zum Glück war Salzburg eine reiche und gut vernetzte Stadt: Hier fand man saisonale Besonderheiten von Donaufischen über Muscheln bis hin zu Wildbret oder Pfauen, die gefüllt, gebraten und serviert wurden. Und es gab Besonderheiten wie italienischen Wein, Limonen oder Schokolade. Im Hause Mozart achtete man auf gutes, aber maßvolles Essen. Völlerei ließ Vater Leopold nicht zu und da die Familie sehr religiös war, wurden die katholischen Fastenzeiten eingehalten, in denen der Verzicht vor dem Genuss stand.

KI-generiertes Bild von einem Wildbrät zu Zeiten von Mozart, Speisen vor über 200 Jahren, schwarz-weiß-Bild
KI generiertes Bild / Chat GPT